Projektgruppe "ÖPNV/SPNV für alle" hat beraten (SH-NEWS 2017/047 vom 07.04.2017)

10.04.2017

Gesamt-Projektgruppe orientiert sich auf Schwerpunkt Bahn

(LSKS; Red) Am 06.04.2017 hat sich die Gesamt-Projektgruppe ""ÖPNV/SPNV für alle" in Regie des Landesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter Sachsen e.V. (LSKS) im Bahnhof Dresden-Neustadt zu ihrer turnusmäßigen Beratung getroffen. 
Teilnehmer waren der Verkehrsverbund VVO, DB Station & Service, DB Regio, Vertreter der mobilitätseingeschränkten Fahrgäste aus den Landkreisen Görlitz, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Meißen sowie die Projekt-Fachberater.  Das Projektteam  war vertreten mit Kerstin Vietze (Projektkoordinatorin - bis 13.04.2017), Mathias Dasse (Projektkoordinator ab 18.04.2017 für ca. 1 Jahr), Thomas Naumann, Jana Treffler und Dr. Peter Münzberg, der zugleich die Moderation der Veranstaltung übernommen hatte. 
Als Gast konnte Mathias Lorenz, Verantwortlicher für das gleichnamige Projekt in der Region Chemnitz/Westerzgebirge/Vogtland begrüßt werden. 
Der Verkehrsverbund ZVON hatte eine schriftliche Zuarbeit eingereicht, der Verbund ZVNL/MDV die Teilnahme kurzfristig abgesagt.

Eingangs der Beratung wurde der Vorschlag des Projektes zustimmend zur Kenntnis genommen, dass sich die Gesamt-Projektgruppe zukünftig vorzugsweise mit dem Problemkreis Bahn und den zugehörigen Verknüpfungspunkten befassen wird. Die regionalen Bus- und Stadtbahnverkehre einschließlich der Sonderverkehrsmittel (Fähren, Bergbahnen, Aufzüge) sollen Scherpunkte der Tätigkeit der regionalen Projektgruppen sein. 
Sie bestehen entsprechend der dem LSKS übertragenen regionalen Projekt-Aufgabenstellung in der bzw. im

  • Landeshauptstadt Dresden
  • Landkreis Görlitz und Landkreis Bautzen
  • Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Landkreis Meißen
  • Landkreis Leipzig und Landkreis Nordsachsen

und binden die Kommunalbehörden, die regionalen Verkehrsunternehmen, Behindertenbeauftragten und -beiräte sowie die in der Region wirkenden Behindertenselbsthilfevereinigungen in die Projektarbeit ein.

Ohne Änderungen/Ergänzungen zur Kenntnis genommen wurde das Protokoll der Beratung vom 14.04.2016.

Im Tätigkeitsbericht der Projektkoordinatorin standen folgende Problemkreise im Mittelpunkt:

  • Befahrung der Elbfähren in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Meißen
  • Beratungen und Vor-Ort-Termine in Borna, bei der Weißeritztalbahn, am Bahnhof DD-Neustadt, zum Haltepunkt DD-Bischofsweg, bei der Nationalpark-Bahn in Sebnitz
  • Teilnahme an der Europäischen Mobilitätswoche im September 2016
  • Beteiligung an den Inklusionstagen in Berlin mit Filmbeitrag und Vortrag im Oktober 2016
  • Mitwirkung an der Erarbeitung von Dokumenten zum ÖPNV/SPNV und zur Barrierefreiheit (u.a. Aktionsplan der Staatsregierung, Strategiekommission des SMWA, Nahverkehrsplanung beim VVO,ZVON und ZVNL/MDV)
  • Mobilitätstraining mit der DVB und der DB Regio.

Nachfolgend wurden vom VVO, von DB Station & Service und DB Regio Antworten zu den im Vorbereitungsmaterial der Zusammenkunft formulierten Fragen gegeben. Sie betrafen u.a.:

  • Erweiterung und Anpassung des Internetangebotes des VVO (einschl. Verlinkung mit den beteiligten Verkehrsunternehmen), des ZVON und der DB (u.a. Aussagen zur Funktion von Aufzügen) ist erfolgt.
  • Förderung der Herstellung weiterer barrierefreier Zugangspunkte im Bereich Bus und Bahn und die Förderung der Beschaffung weiterer Hebegeräte für die Schmalspurbahnen (u.a. neuer Endpunkt in Kippsdorf) durch den VVO ist geplant und finanziell gesichert.
  • Übergangslösungen mit Anmeldung über die Mobi-Serv-Zentrale bez. Gleisquerung sind im Bahnhof Zittau bis zur Freigabe der im Bau befindlichen Aufzüge (voraussichtlich September 2017) nicht vermeidbar. An den Bahnhöfen/Verkehrsstationen Torgau, Grimma, Borna sind endgültige Lösungen nur längerfristig erreichbar. Für den "Problemfall Torgau" wurde eine Vor-Ort-Beratung vereinbart.
  • Forderung des Projektes zur generellen Nachrüstung von Zügen des Typs "Desiro" mit Schiebetritten wurde zur Kenntnis genommen.
  • Bereithalten (Vorschlag an DD-Hauptbahnhof) und Mitführen einer manuell anlegbaren Rampe für den Fall, dass über ein oder mehrere Tage eine der zwei fahrzeuggebundenen Automatikrampen der S-Bahn Dresden ausfällt, wird von DB Regio kurzfristig geprüft.
  • Konzeption zur Herstellung der Barrierefreiheit an weiteren S-Bahn-Haltepunkten im Bereich Sächsische Schweiz mit den Schwerpunkten Schöna und Schmilka ist in Arbeit (VVO, DB Station & Service).
  • Barrierefreie Gestaltung aller Mittelbahnsteige in DD-Hauptbahnhof einschl. Blindenleitsystem und Nachrüstung des Aufzuges Bahnsteig 9/10 im Bahnhof Görlitz ist absehbar.
  • Sicherung der Besetzung der zusätzlich verkehrenden S-Bahnen zwischen Meißen und Dresden (Pirna) mit Zugbegleitern. Hierzu wird erforderlichenfalls durch den VVO zu einer Sonderberatung eingeladen. Das Angebot von DB Regio, bei erforderlicher Hilfeleistung diese Züge nur nach 24 Stunden-vorher-Anmeldung bei der Mobi-Serv-Zentrale zu nutzen, wurde als nicht akzeptabel zurückgewiesen.

Die nächste Beratung der Gesamt-Projektgruppe findet im April 2018 statt. Die Einladung mit Termin, Tagesordnung und Fragen-Katalog wird dem Teilnehmerkreis ca. vier Wochen vor der Beratung zugestellt.