Mitgliederversammlung der LAG SH Sachsen (SH-NEWS 2017/060 vom 09.05.2017)

19.05.2017

Rechenschaftslegung und Arbeitsschwerpunkte 2017/2018

(LAGSH/mlr; Red/mbg) Die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V. (LAG SH), Dachverband der organisierten Selbsthilfe von und für Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung im Freistaat Sachsen, hat am 06.05.2017 im Berufsförderungswerk in Dresden ihre Ordentliche Mitgliederversammlung durchgeführt. 
Der Einladung waren 19 von 35 Mitgliedsverbänden gefolgt.

Im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung am Vormittag gab es einen fachlich-informativen Teil zum Bundesteilhabegesetz (BTHG) und zur Mitwirkung der LAG SH in der "Allianz für Arbeit", speziell zum Internetauftritt "Handicap (k)ein Hindernis". 
Dort konnten den Mitgliedern und Gästen wesentliche Grundlagen und Zusammenhänge zu den vorgenannten Themen vermittelt werden. Die Diskussionsbeiträge und Abfragen zeigten, dass insbesondere zur Umsetzung des BTHG im Freistaat eine aktive Mitwirkung der Selbsthilfe erforderlich ist, um die von den Kommunen und den von ihnen getragenen Einrichtungen sowie vom Freistaat zu gestaltenden Prozesse im Sinne der Betroffenen eindeutig und überschaubar zu regeln.

Am Nachmittag fand die Ordentliche Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V. statt. Sie stand in so fern unter einem besonderen "Stern", weil einerseits damit der 2016 neu gewählte Vorstand zum ersten Mal über seine Aktivitäten und weitergehenden Überlegungen berichten musste, andererseits in diesem Zeitraum personelle Veränderungen im Mitarbeiterbereich in der gemeinsam mit dem Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Sachsen e.V. (LSKS) betriebenen Arbeitsstelle Selbsthilfenetzwerk Sachsen stattgefunden hatten und zu erläutern waren.

Neben den schriftlich vorgelegten Dokumenten

  • Tätigkeitsbericht des Vorstands und Bericht der Rechnungsprüfer
  • Haushaltrechnung 2016
  • Arbeitsprogramm 2017/2018
  • Finanzplan 2017

stand insbesondere der ergänzende mündliche Rechenschaftsbericht des LAG SH-Vorsitzenden Dr. Matthias Müller im Mittelpunkt, in dem er auf die finanziellen, organisatorischen und personellen Probleme im Verein detailliert und kritisch einging. 
Dabei wurden noch einmal die Ursachen und Hintergründe der im Vorstand entstandenen Spannungen, die Ausgangspunkte für die Veränderungen im Mitarbeiterbereich und die darauf erfolgte Amtsniederlegung des Schatzmeisters erläutert. 
Sichtbar wurde erneut, dass eine ausschließliche Förderungen der Selbsthilfestrukturen über Projekte nicht hinreichend ist, weil sie die von der Gesellschaft berechtigt geforderten Leistungen nicht abdeckt, das Ehrenamt überfordert und zusätzlich durch die vorausgesetzte Projekt-Nachhaltigkeit zu personellen und finanziellen Belastungen des Vereins nach Projektende führt.

Auf der Basis der vorgelegten Dokumente und des mündlichen Berichts fand eine kritische, in Ansätzen durchaus auch konstruktive Aussprache statt. 
Wesentliche Aspekte der Diskussion waren u.a. wie die Mitgliedsvereinigungen stärker in die Bildung gemeinsamer Standpunkte und in die gemeinsame Umsetzung der Ziele der UN-BRK, des Aktionsplans der Staatsregierung, der aktuellen Gesetze und Gesetzesvorhaben sowie in eine gesundheitsfördernde Selbsthilfearbeit eingebunden werden können. 
Andererseits wurde berechtigt gefordert, die inhaltliche Vorstandstätigkeit zu intensivieren, einheitliche Standpunkte zu erarbeiten und die Kontakte des Vorstands zu den Mitgliedern spürbar zu verbessern.

Letztendlich bestand Übereinstimmung dazu, dass vertrauensvolles Miteinander nicht nur nötig, sondern auch möglich ist, wenn der Konsens gesucht, Einzelinteressen von Mitgliedsverbänden oder ihren Vertretungspersonen zuweilen auch zurückgestellt werden und das Gemeinsame in den Vordergrund gerückt wird. 
In diesem Sinne ist auch eine breitere Einbindung und Verantwortungsübernahme insbesondere der großen und leistungsfähigen Mitgliedsvereinigungen für die gesamte LAG SH-Gemeinschaft zu prüfen.

Letztlich erhielten mit dieser Erkenntnis und diesem Bekenntnis alle vorgelegten Dokumente und Beschlussvorschläge eine deutliche Zustimmung der Teilnehmer der Mitgliederversammlung. Das bezog sich auch auf die Kooptation von Herrn Pippel, Landesverband Sachsen Niere e.V. in den Vorstand der LAG SH.

Auf Vorschlag ihres Verbandes beschloss die Mitgliederversammlung Frau Hannelore Reinhardt vom Ortsverein Borna des Landesverbandes Sachsen der Schwerhörigen und Ertaubten e.V. mit der Ehrenurkunde der LAG SH auszuzeichnen. Herzlichen Glückwunsch!

Mitgliederversammlung der LAG SH 2017 - Blick in den Versammlungsraum, vorn Jens Merkel beim Vortrag zum BTHG 17/05Mitgliederversammlung der LAG SH 2017 - Blick in den Versammlungsraum; vorn Jens Merkel, 
Referent zum Bundesteilhabegesetz

Quelle: LAG SH/mlr