Besuch in der Bergkirche St. Marien in Annaberg (SH-NEWS 2018/088 vom 21.11.2018)

21.11.2018

Gemeinsam erleben - Zusammenhalt festigen

(VBS AS/kai; Red/mbg) Am Sonnabend, 17.11.2018 besuchten Mitglieder unseres Vereins Blinder und Sehbehinderter Aue-Schwarzenberg und Mitglieder des "VdK Ortsverband Aue-Schwarzenberg" mit Angehörigen und Freunden die St. Marienkirche in Annaberg, die kleine Schwester der St. Annenkirche im gleichen Ort.
Leider mussten Einige krankheitsbedingt absagen, so dass wir letztlich 25 Plätze im Bus von Meichsner-Reisen aus Schönheide besetzten. Drei Rollifahrer kamen in Annaberg mit dem Taxi dazu.

Da alle Mitreisenden aus ihren Heimatorten abgeholt wurden, war es eine schöne Erzgebirgsrundfahrt. Unser Fahrer, Herr Andreas Kleinert, erläuterte anschaulich die Umgebung, so dass auch die blinden und sehbehinderten Fahrgäste jederzeit „im Bilde“ waren. Die "Orgelpfeifen" genannten Basaltfelsen am Scheibenberg erwähnte Andreas besonders.

"Die von 1502 bis 1511 erbaute Bergmannskirche wurde ausschließlich von Bergleuten finanziert", erläuterte uns Herr Schubert während der ca. 45 minütigen Kirchenführung.
Zeitweise diente die Kirche als Getreidelager bzw. als Lazarett und wurde später als Winterkirche genutzt, da die St.-Annenkirche nicht wirklich beheizbar ist.

Der in der St. Marienkirche befindliche sog. Bergmännische Krippenweg war der eigentliche Anlass unserer Fahrt: 32 bis 35 (die Zählweise variiert) von vier Holzbildhauern geschnitzte und von einem Maler bunt bemalte, ca. 1,20 m hohe Figuren, traditionelle Bergleute bzw. Bürger aus dem 19. Jahrhundert, schmücken die gesamte Kirche.

Wir durften die guten Stücke ertasten und diese so „im wahrsten Sinne des Wortes“ begreifen. Die vielen filigranen Details wie z.B. verschiedene Gesichtszüge, Kleidungsstücke oder Körperhaltungen waren faszinierend. Zugegeben: manche Werkzeuge des Bergmanns habe ich selbst das erste Mal bewusst "gesehen".

"Die Blinden Hühner", ein Gesangsterzett bestehend aus drei Mitgliedern unserer beiden Vereine brachten zum Abschluss noch drei Lieder zu Gehör, eines davon durfte auch der "Hahn" mitsingen.

Danach tat es gut, sich im Ratskeller "Zum Neinerlaa" aufzuwärmen und einen guten Kaffee und frisch gebackene Eierschecke genießen zu können, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.

Im Bus wurden dann schon die nächsten Veranstaltungen wie die Weihnachtsfeier, eine Fahrt nach Crottendorf (Räucherkerzenherstellung), die Besichtigung des Naumburger Doms sowie der Sektkellerei Freyburg. Wir freuen uns darauf!

Der Besuch der St. Marienkirche lohnt sich nicht nur für Menschen mit einer Sehbehinderung, sie ist barrierefrei. Zur Information hier die Öffnungszeiten der Bergkirche (im hinteren Bereich des Marktes): tägl. 11.00 - 17.00 Uhr (während des Weihnachtsmarktes bis 18.00 Uhr)

Bericht: Birgit Kaiser

Besucher in der St. Marienkirche in Annaberg 18/11

Besucher in der St. Marienkirche in Annaberg

Quelle: GaBle

Besucherin ertastet Figuren in der St. Marienkirche in Annaberg 18/11

Besucherin ertastet Figuren in der St. Marienkirche in Annaberg

Quelle: GaBle