Erfolgreiches Netzwerktreffen in Chemnitz (SH-NEWS 2018/086 vom 09.11.2018)

09.11.2018

Projekt Inklusionsnetzwerk Sachsen im Kontakt mit seinen Partnern

(Red/mbg) Am 08.11.2018 hat das von der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V. (LAG SH) verantwortlich bearbeitete Projekt "Inklusionsnetzwerk Sachsen" in Kooperation mit der Volkshochschule Chemnitz im Tietz sein drittes und in der gegenwärtigen Projektetappe letztes Netzwerktreffen durchgeführt.

Der Vormittag war Vorträgen zu den Fördermöglichkeiten inklusiver Projekte vorbehalten. Dazu referierten

  • Edeltraut Höfer, Landesdirektion Sachsen
  • Manuele Lißina-Krause, Ökolöwe Umweltverbund Leipzig e.V.
  • Ulf-Dieter Schwarz, Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. und Mitglied des Kuratoriums der Aktion Mensch.

Sichtbar wurde, dass durchaus eine Reihe von Förder- und Zuwendungsmöglichkeiten bestehen, allerdings besonders bei Zuwendungen des Freistaates auch ein erheblicher, von ehrenamtlich Mitwirkenden nur schwer erbringbarer Aufwand erforderlich ist, die Töpfe entsprechend den vorgegebenen Bedingungen anzuzapfen.

Problematisch erscheint u.a. der vom Freistaat geforderte Eigenanteil der Finanzierung von gegenwärtig 20%. Das betrifft vorrangig solche Leistungen, die der staatlich bzw. kommunal zu leistenden Daseinsvor- und -fürsorge zuzuordnen sind. Hier sind neue Überlegungen erforderlich.
Das trifft auch auf den vom Freistaat geforderten Nachweis einer zeitlich nicht begrenzten Nachhaltigkeit der in den Förderprojekten realisierten Aufgabenstellungen zu, die von ehrenamtlichen Akteuren nicht leistbar ist.

Angekündigt wurde u. a., dass die Aktion Mensch ihre Förderprogramme neu und übersichtlicher strukturieren und die Antrags- und Nachweisverfahren deutlich vereinfachen will. Das wurde von den Teilnehmern sehr begrüßt.

Ein sehr interessanter und von den Teilnehmern zustimmend aufgenommener Veranstaltungsteil war ein "geleitetes Netzwerk" in Gestalt wechselnder kleinerer Diskussionsgruppen.
Dort wurde eine Vielzahl praktischer Erfahrungen ausgetauscht und an der einen oder anderen Stelle sicher auch der Kontakt untereinander gefestigt.

Der Nachmittag diente der Vorstellung konkreter und nachahmenswerter Projekte in unterschiedlichen Einrichtungen und Trägerschaften:

  • Kleinwachau - Sächsisches Epilepsiezentrum
  • smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
  • Scouts - Gebärdensprache für alle.

Dort konnten die insgesamt mehr als 40 Veranstaltungsteilnehmer ganz unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungswege zur Kenntnis nehmen, die die eigenen Überlegungen durchaus ergänzen und erweitern können.

Die insgesamt auch aus der Sicht der Teilnehmer positiv bewertete Veranstaltung und die dort sichtbar gewordenen Teilergebnisse bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und des Sächsischen Aktionsplanes lassen durchaus wertvolle und interessante Ergebnisse im Sinne des Inklusionsgedanken erkennen.

Zugleich wurde sichtbar, dass es dringend erforderlich ist, auf diesem Weg weiter voranzuschreiten und noch deutlich mehr Institutionen, Einrichtungen, Selbsthilfe-bzw. Selbstvertretungsstrukturen sowie gesellschaftliche Teilgebiete in diesen Prozess einzubeziehen.

U.a. deshalb ist es dringend erforderlich, das Gesamtprojekt mit neuer, dem Stand des Erreichten und den neuen Anforderungen entsprechender Aufgabenstellung weiterzuführen.
Ein diesbezüglicher Projekt-Förderantrag ist und für den Zeitraum 2019 -2021 bereits formuliert und bei der Landesdirektion eingereicht worden.