Resümee für das ÖPNV-Projekt im Landkreis Leipzig und Nordsachsen (SH-NEWS 2018/096 vom 07.12.2018)

07.12.2018

Regionale Mitarbeiterin für den Bereich Landkreis Leipzig/Nordsachsen zieht Bilanz

(LSKS/jt; Red/mbg) Mit dem nachfolgenden Beitrag zieht Jana Treffler-Klingner, regionale Mitarbeiterin des Projektes „ÖPNV/SPNV für alle“  für die Landkreise Leipzig und Nordsachsen, eine kurze Bilanz zur Projekttätigkeit und zu den erreichten Ergebnissen im Jahre 2018:

Insgesamt ist festzustellen, dass das Projekt von allen Beteiligten in beiden Landkreise gut angenommen wurde und sich im Zeitraum 2017/2018 eine stabile Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Projektgebiet entwickelt hat.
Die Arbeit des kleinen Netzwerkes gestaltete sich insgesamt sehr positiv. Das Projekt konnte besonders im Landkreis Leipzig eine sehr gute Vernetzung der verschiedenen Betroffenenverbände mit den zuständigen Verkehrsträgern und den kommunalen Verantwortlichen erreichen. Gern wurde auf „Fachkompetenz“ in eigener Sache zurückgegriffen und bei den Projektgruppensitzungen konstruktiv nach Lösungen gesucht.

Besonders bei den in den letzten beiden Jahren durchgeführten Mobilitätstrainings wurden die unterschiedlichen Sichten und Wünsche von Nutzern und Betreibern miteinander ausgetauscht und an praktischen Beispielen gezeigt, dass beide Seiten voneinander lernen können. Das wurde insbesondere von den Busunternehmen intensiv genutzt.

Die Busflotte des hauptverantwortlichen Busunternehmens ist gegenwärtig zu über 60% barrierefrei. Einbezogen in diese Entwicklung sind auch die kleineren Subunternehmen.
Das gewährleistet, dass bei einer rechtzeitigen Beförderungsanfrage in der Regel auch Fahrgäste im Rollstuhl bzw. anderen zugelassenen Hilfsmitteln die angebotenen Verbindungen  nutzen können.

Schwieriger gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Bahnunternehmen. Während sich die Zusammenarbeit mit dem „Zweckverband Nahverkehr“ Raum Leipzig relativ problemlos gestaltet, sind die Verantwortlichen der im Regionalverkehr fahrenden Mitteldeutschen Regionalbahn (MRB), von DB Regio und DB Station & Service schwer zu erreichen.
Das zeigte sich u.a.  bei den Exkursionen des Projektes anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche (siehe u.a. SH-NEWS 2018/070 ).

Deshalb soll dieser Problemkreis im vorbereiteten Folgeprojekt für den Zeitraum 2019 - 2021 deutlicher in den Vordergrund gerückt werden.

Das schließt auch die Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen in den Bahnhöfen und Stationen im Projektgebiet ein.
Zwischenzeitlich konnte zwar im Bahnhof Grimma  auch durch die Proteste des Projektes und der Behindertenvereinigungen die Bahnsteighöhe von 55 cm auf beiden Gleisen durchgesetzt werden, nach wie vor ist jedoch die von der DB favorisierte und mit erneuten Barrieren verbundene Bahnsteighöhe 76 cm noch nicht vollständig vom Tisch.
Deshalb müssen die durch lange Planungs- und Vorbereitungszeiten noch nicht abgeschlossen Bauvorhaben (z. B. Bahnhof Borna, Gaschwitz u.a.) weiter intensiv beobachtet und begleitet werden.

Bis 2022 bleibt noch also noch viel zu tun. Die regionale Projektgruppe will durch ihr konstruktiv-kritisches Wirken weiterhin entschieden dazu beitragen, einen für alle Fahrgäste barrierefreien ÖPNV/SPNV  in der Region Leipzig/Nordsachsen zu schaffen.
In diesem Zusammenhang bedanken sich Jana Treffler-Klingner sowie das gesamte Team des Projektes "ÖPNV/SPNV für alle" bei allen Mitstreitern ganz herzlich für die bisherige Zusammenarbeit, wünschen ihnen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und für das neue Jahr alles Gute.