Mobilitätsservice für alle (SH-NEWS 2019/026 vom 18.03.2019)

29.03.2019

Deutsche Bahn verkündet die Unterstützung von allen Bahnreisenden mit Hilfebedarf

(LSKS/kv/pm) Gute Nachrichten für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkung im Bahnverkehr: die Deutsche Bahn unterstützt mit der Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ) zukünftig wieder alle Reisenden bei Ihrer Reiseplanung im Schienenverkehr einschließlich der Kunden, die mit privaten Schienenverkehrsunternehmen reisen.

Wie das Projektteam „ÖPNV/SPNV für alle“ berichtete (siehe SH-NEWS 2019/009 ) hatte das Unternehmen Anfang Februar  unter mobilitätseingeschränkten Fahrgästen und Behindertenverbänden große Verunsicherung mit der Ankündigung ausgelöst, dass Anmeldungen über die MSZ ab sofort nur noch für DB-Kunden und Fahrgäste von Verkehrsunternehmen mit entsprechendem Vertrag möglich sind. Problematisch dabei war, dass  zu diesem Zeitpunkt mit zahlreichen Verkehrsunternehmen kein diesbezüglicher Vertragsabschluss zustande kam.

Nach massiven Protesten von Behindertenverbänden, so u. a. dem Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Sachsen e. V. (LSKS) und dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V. (BSK) nimmt die DB von diesem diskriminierenden Vorgehen offenbar Abstand.

Zur Besserung der Situation in den letzten Wochen, gibt die DB bekannt, dass die MSZ nun kostenfrei nötige Hilfestellungen für Fahrgäste der Wettbewerbsbahnen organsiert, bis eine abschließende Lösung zwischen den einzelnen Verkehrsunternehmen gefunden wird.

In der Pressemeldung heißt es dazu: „Das Angebot zum gemeinsamen Betrieb der MSZ haben bereits mehrere Drittbahnen angenommen. Mit den derzeitigen Vertragsabschlüssen deckt die MSZ über 90 Prozent aller durchschnittlich angefragten Hilfeleistungen ab. Einige Privatbahnen wollen den Service für ihre Kunden künftig eigenständig organisieren. Diese fordert die DB auf, im Sinne eines einheitlichen Services für Reisende mit Mobilitätseinschränkungen und einer fairen Kostenaufteilung, Partner der Mobilitätsservice-Zentrale zu werden. Bis diese Gespräche abge­schlossen sind, stellt die DB sicher, dass mobilitätseingeschränkte Reisenden auch weiterhin über die bekannten Kommunikationswege die kostenfreien Hilfestellungen für die gesamte Reise abrufen können – auch für Fahrten mit den Wettbewerbsbahnen.“

Zur gesamten Pressemeldung gelangen Sie unter diesem Link:

Pressemeldung der DB

Das Projektteam „ÖPNV/SPNV für alle“ begrüßt, das Einlenken und die Bemühungen der DB, erwartet aber auch, dass ggf. zukünftige Unstimmigkeiten im oder zwischen Verkehrsunternehmen im Zweifelsfall gar nicht erst auf dem Rücken von Menschen mit Behinderungen ausgetragen werden, sondern dass die Behindertenverbände und Interessensvertreter frühzeitig in den Lösungsprozess mit einbezogen werden.

Das Projektteam "ÖPNV/SPNV für alle" und seine Partner stehen dafür in Sachsen gern zur Verfügung.

Unabhängig von der o.g. Regelung können sich mobilitätseingeschränkte Fahrgäste mit Hilfebedarf weiterhin auch direkt beim genutzten Bahnunternehmen anmelden.
Das ist immer dann zu bevorzugen, wenn

  • das Erreichen/Verlassen des Zuges nur an Stationen erfolgt, an denen kein Personal von DB Station & Service zur Verfügung steht  und
  • nur eine Linie ohne Umsteigen auf eine weitere Bahnverbindung genutzt wird.

Die Sevicerufnummern und ggf. zu nutzenden Kontaktadressen finden Sie u.a. im

Flyer Nutzung SPNV Region Ostsachsen
Flyer Nutzung S-Bahn Dresden

Über die Verfügbarbeit der Aufzüge an den Stationen können Sie sich über die Apps DB- Bahnhof live oder DB-barrierefrei informieren. Bitte beachten Sie jedoch, dass es zwischen dem Ausfallzeitpunkt eines Aufzuges und der entsprechenden Anzeige in den Apps einige Zeit dauern kann.

 

Bild zur Meldung: Mobilitätsservice für alle (SH-NEWS 2019/026 vom 18.03.2019)